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Big Up! Warum limitiert ihr die Stückzahl auf 45?
Seen: Generell limitieren wir die seen.-Sachen, weil sie dadurch noch besonderer, noch individueller werden. Es soll sein wie im Plattenladen: wer zuerst kommt, kriegt den guten Stuff. Wer zu spät kommt: Pech gehabt. Nachproduziert wird nicht.
Die Limitiertheit hat aber nicht nur für unsere Kunden, sondern auch für uns selbst Vorteile: der Output wird beschleunigt und wir bekommen so die Möglichkeit, mehr von den echt zahlreich vorhandenen Ideen rauszubringen. Das einzige Problem ist derzeit noch der mangelnde finanzielle Background...
Die Zahl 45 kommt einfach von Geschwindigkeit, auf der 7inches laufen. So kleine Dinge sollen die Verbindung zur Musik immer wieder betonen.

Big Up! Wie kommt es, dass Artists wie Nosliw Werbung für euch machen?
Seen: Wie eben gesagt, die Verbindung zur Musik ist essentiell wichtig. Und weil wir Schritt für Schritt unseren Weg gehen wollen, haben wir zuerst versucht, nationale Künstler zu finden, die zu seen. passen.
Auf der weiblichen Seite war das nicht allzu schwer, Zoe haben wir nämlich im Frühjar 2003 in Port Antonio in den GeeJam-Studios Jamaika getroffen als sie gerade ihr Album aufgenommen hat.
Nosliw haben wir genommen, weil wir einfach denken, dass er das meiste Potential hier in Deutschland hat. Er schreibt die besten deutschen Texte und ist auch live sehr fit. Persönlich verstehen wir uns auch gut und so war eine Kooperation nur eine logische Folge.

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Big Up! Eure Shirts werden nicht nur von ein paar bayrischen Dancehallfans, sondern auch von einigen (inter)nationalen Musikern getragen. Macht euch das dann besonders stolz?
Seen: Ja. Weil wir UK-Mucke sehr mögen und vor allem weil in England die Ideen und der Style von "seen." viel schneller verstanden werden als hier in Deutschland. Als Lotek von Lotek HiFi zum Beispiel alleine den Namen der Marke gelesen hat, war er schon absolut begeistert. Bei Tippa Irie ist das ähnlich. Wir hoffen natürlich, unser Artist-Line-Up noch weiter – auch mit jamaikanischen Künstlern – verstärken zu können.
Diesbezüglich sind wir aber recht zuversichtlich, weil mit hoher Wahrscheinlichekit das seen.-Headquarter ab August vorübergehend nach Kingston verlegt wird.
Was uns aber immer wichtig bleiben wird, ist die Tatsache, dass wir uns mit den Künstlern, die seen. tragen, gut verstehen müssen, dass sie das schätzen, was wir tun und andersherum.

Big Up! wie ist eure beziehung zu den jungs vom ESS?

Seen: Sehr gut. Gabriel, unser Grafiker ist Selekta beim ESS. Wir alle sind seit Ewigkeiten beste Freunde und bei uns herrscht eine schon fast beängstigende Einigkeit über Stylevorstellungen.
Die Jungs liefern quasi den Soundtrack zu unserem kreativen Prozess. Außerdem haben wir ein gemeinsam: seen. und Everest, das sind zwei Teams, die sich – in zwei verschiedenen Bereichen – hohe Ziele gesetzt haben.

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Big Up! gibt es noch irgendetwas anderes, dass ihr der welt mit auf den weg geben wollt?
Seen: Zuerst: An alle, die sich immer beschweren, dass 28 EUR für ein Shirt von uns zuviel wären: denkt dran, wir sind ein sehr kleines Label, das in sehr kleinen Stückzahlen produziert. Keiner von uns macht momentan auch nur annähernd Kohle mit der Sache.
Wir machen seen., weil wir das Gefühl haben, es machen zu müssen. Raucht einfach fünf Dübel im Monat weniger und legt Euch dafür, nice Klamotten zu.
Und nicht zuletzt: Respekt an die ganze deutsche Massive und alle Artists, die guten Sound machen und natürlich danke an alle, die seen. bisher supported haben. Big Up!

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