Cecile im Interview Audio Interview im Big Up! Podcast
Big Up! Wie hast du mit Dancehall angefangen? In welchem Alter?
Cecile: Sehr jung - ich wollte singen, nicht unbedingt Dancehall Music, aber ich kapierte sehr schnell dass es ratsam ist in Jamaika Dancehall zu machen, aber ich kannte nicht wirklich jemanden der Dancehall machte und meine Eltern auch nicht. Aber mein Vater war mit Ibo Cooper, dem Co-Founder von Third World befreundet, also schickte er mich zu ihm und er nahm sogar ein paar Sachen für mich auf.

Das war eher Reggae und wir brachten sogar einen Song raus "Beats From Her Heart" - ich weiss nicht mehr wie der geht, das gibt es nicht! Das lief nicht so gut, denn das war am Anfang der Beenie Man, Chevelle Franklyn u Diana King Ära. Ich selbst war noch in der Highschool aber diese Leute waren hip und Dancehall ging zu dieser Zeit richtig los. Ich konzentrierte mich nicht sehr darauf. - Ich würde sagen ich habe erst 2 Jahre später  realisiert, dass ich diesem Dancehall Business nachgeben musste. Also verliess ich meine Kleine Welt und kam nach Kingston. Ein Freund von mir, David Berg, Shawn Bergs Bruder, hatte eine meiner Kassetten gehört, und weil sie ihm so gut gefiel, stellte er mich seinem Cousin Steven Ventura vor, der ein eigenes Studio hatte. Das war super, ich traf mit ihm die Abmachung, dass ich umsonst im Studio arbeiten würde, wenn er im Gegenzug einige Songs für mich produzierte.
Also begann ich dort, in einem top-ausgerüsteten Tonstudio zu arbeiten. Wir waren so ziemlich das erste volldigitale Studio mit Pro Tools, CD Vervielfältigung usw. in Jamaika, und das schon im Jahre 1996. Hier begann ich mit Dancehall.

Big Up! Was war dein erster Hit?
Cecile: Ich glaube der erste grosse Hit war “Changez”, aber das Erste was die Leute richtig wargenommen haben war das Remake von “If You Have My  Love" von Jennifer Lopez auf dem Latino Riddim.

Big Up! Für uns ist “Changez” auf jeden Fall dein echter erster Hit - wie bist du auf die Lyrics gekommen?
Cecile: Das war so einfach, ich sollte einen Song für ... aufnehmen, der damals gerade seine Karriere als Produzent began. Er ist ja ein Selecta und kannte alle bekannten Artists wie Elephant Man oder Bounty - ich hab mir überlegt, ich bin ein neuer unbekannter Artist, was kann ich also singen um die Aufmerksamkeit dieser Leute zu erregen? Zuerst dachte ich, er ist ein Selecta, also singe ich etwas über Selectas, über Rory, Skyjuice, Matterhorn, und zwar irgendetwas Lustiges, unter der Gürtellinie. Aber ausser diesen Namen ist mir keiner mehr eingefallen. Artists sind viel bekannter als Selectas und plötzlich war alles ganz einfach: Bounty zu steif, zu hässlich,... es war so witzig!

Big Up! Und wie haben die anderen Artists reagiert?
Cecile: Oh, alle liebten es! Alle ausser Bounty. (lacht) - Ganz ehrlich, Bounty war das egal, er ging einfach mit dem Flow. Er sagte zwar einiges in Interviews und so, aber als der Song ein Hit war, tourten wir zusammen und ich trat mit seiner Band auf und wir verstanden uns super. Da ging es eher um Publicity. ...und er tanzt jetzt, er hat alle Tänze drauf. Eigentlich sollte ich belohnt werden! (lacht)