Dopewalka - Fernweh
SOJA - Get Wiser
TANZKINDER - Revue passé
RAS MYRHDAK – Prince of Fyah Vol. I
PEKAH - Tuff Gong Blues
JAH CURE - True Reflection
SIZZLA - I-Space
COCOA TEA - Biological Warfare
DA‘VILLE - My mind
BASSIX RIDDIM COOP- Defender II
ROGER & SHORTY - V.A.


Dopewalka - Fernweh


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Das Gratis-Anbieten von Alben, Tunes und Riddims kennen wir ja schon von ein paar  deutschsprachigen Artists wie Manu Ranking, Goldi und Ganjaman. Nun nutzt auch  Dopewalka dieses Konzept und stellt sein Album zum Download bereit. Man erhält eine Mischung von Tunes die er teilweise schon vor ein paar Jahren aufgenommen hat und natürlich auch neue Songs .Einige bekannte Riddims sind auch zu finden: King Orle, Istanbul, Ganjamans January oder der dauerbrenner Military.Dopewalka. Aber auch eigen produzierte Riddims wie zum Beispiel der langsame Riddim von "Meant to be together" sind mit von der Partie. Der Tune überzeugt nicht nur mit dem Riddim sondern auch durch dem schönen romantischen Text in deutscher und englischer Sprache. Ein anderes Highlight ist "Fernweh" auf dem oben erwähnten Istanbul Riddim, in dem Dopewalka beschreibt wie er das eintönige Leben in seiner Heimatstadt nicht mehr mitmachen will. "Kranke Welt" überzeug zudem mit aktuellen Problemen wie Armut und Politik. "Lively Up Yourself" erinnert sehr stark an den gleichnamigen Titel von Bob Marley überzeugt aber trotzdem durch die deutschsprachigen Strophen. Allerdings finde ich die Remixe die sich in der Mitte des Albums häufen unnötig. Die letzten Tracks des Albums wurden zwischen 2002 und 2004 aufgenommen können aber bis auf "Wasserfall der Kreativität" nicht mit den aktuelleren Titeln mithalten. Letztendlich ist Dopewalka ein sehr guter aufstrebender deutscher Reggaeartist der fast komplett auf den 16 Titeln des Albums überzeugt. (MB) Bereits Erschienen. http://www.myspace.com/dopewalka . www.dopewalka.de




SOJA - Get Wiser
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Auf "Get Wiser" geht es sehr conscious zur Sache. Die Songs sind als Chapters unterteilt, das Booklet und die Texte lassen auf eine große Affinität zu Hailie Selassie schließen. Kritisch, auf OneLove Einheitsbrei zu stoßen, lege ich die Cd in meinen Player. Ok - ich tue Buße. Das ist wirklich absolut hörenswerter Reggae made in France. Die Songs sind absolut full of niceness -  positive Energie in Schallwellen gepackt. Fesselnde Hooklines, ein absolut eingängiger Sound. Besonders der Gesang sticht positiv heraus. Ich habe lang nicht mehr so einen talentierten Sänger gehört. Charakteristisch, eine absolut eigene Stimme. Der Sound erinnert stark an Alpha Blondy, viel Hall auf den Drums und den Vocals, teilweise etwas strange gemischt - jedoch entschädigt jeder einzelne Tune. Steel Pulse, Culture, Dub Incorporation und Groundation könnte man denke ich ohne weiteres als Vorbilder der Jungs zählen, aber wer erfindet schon das Rad neu.. ich hätte von den 14 Tunes des mittlerweile schon 2 Jahre alten Albums eventuell auf 11 begrenzt, einige Tunes können  einfach nicht mit dem Gesamtlevel mithalten. Unaufdringlich, ohne jegliche Messiahs Attitüde verbreiten die Jungs ihre Message von Frieden, Unity und Gleichheit. Wirklich sehr fettes Album, musikalisch wie inhaltlich-  kann ich jedem nur ans Herz legen - SOJA - merkt euch den Namen... (PT)  nocture records http://www.myspace.com/soja . www.sojamusic.com



TANZKINDER - Revue passé
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Hinter dem mir zu Beginn sehr suspekt wirkenden Bandnamen verbirgt sich eine Gruppe junger Männer, deren größtes Hobby neben der Musik das Surfen ist. Sie zeigen sich auf dem Cover ihres Debutalbums mit Surfbrettern und machen Musik, die eher an Dick Dale erinnert als an Bob Marley. Wo ist also der Schnittpunkt zum Reggaemagazin? Ganz einfach: Zunächst ist das Album über das mittlerweile Reggae-Label Soulfire erschienen, zum anderen arbeitete der Frontmann und Virtuose an der Gitarre, Stefan Witzany, längere Zeit mit Mellow Mark zusmmen. Schlußendlich ist es aber die positive Stimmung, die von den Tanzkindern und ihrer Musik ausgeht, die „Revue Passé“ in die Sammlung unserer Reviews erhebt: Ob nachdenkliche Töne wie bei „Wandel“ oder schnellere Tunes wie der Titelsong, „Revue Passé“ ist ein gutes Album und kann jedem empfohlen werden, der bereit ist, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. (KR) http://www.myspace.com/tanzkinder  ; www.soulfire-artists.de


RAS MYRHDAK – Prince of Fyah Vol. I
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Immer wieder gerne in einem Atemzug mit aktuellen Künstlern wie Fantan Mojah, I-Wayne oder Bacom X genannt, bringt der Capleton-Protegé nun nach dem großen Erfolg seinesTunes „Blazer“ sein Debütalbum „Prince of Fyah Vol. I“ in Zusammenarbeit mit dem deutschen Produzenten Brotherman und dessen Label Minor7Flat5 heraus. Lange hat sich der Dreißigjährige dafür Zeit gelassen, um so besser sollte das Ergebnis demnach sein. Seinem Anspruch, in Anlehnung an King Shango alias Capleton „Prince“ genannt zu werden, kann er in meinen Augen und Ohren jedoch nicht gerecht werden: Ras Myrhdak nutzt seine eigentlich gute Stimme auf dem reinen One-Drop-Album leider nicht wie erhofft, sondern setzt weder inhaltlich noch musikalisch neue Akzente und langweilt geradezu mit einem behäbigen Vortrag üblicher „Jah-Jah“-Floskeln. Interessanter wäre eine Mixtur aus Roots- und Dancehall-Tunes gewesen. Schade, denn dass der Jamaikaner durchaus hörbares Potential hat, hat er schließlich mit „Blazer“ auf dem selbstproduzierten „Forty Sup‘emmh“ bewiesen. Gerade dieser Song hat ihn zu seinem Durchbruch verholfen; gerade diesen Tune jedoch sucht man auf „Prince of Fyah Vol.I“ vergeblich. Die Riddims von Brotherman sind zwar größtenteils durchaus hörenswert, leider aber teilweise auch schon gut bekannt. Das Ergebnis: Ein verzichtbarer One-Drop-Einheitsbrei. Mir persönlich wurde die Lust auf Vol. 2 genommen.(KR)




PEKAH - Tuff Gong Blues
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Pierpoljak a.k.a. Pekah ist in Frankreich so etwas wie Gentleman hierzulande. Zwei goldenen Schallplatten, eine Platinauszeichnung und vor allem eine treue Fangemeinde waren der logische Lohn für seine Musik. Die ersten Alben veröffentlichte er auf französisch, doch auf „Tuff Gong Blues“ startet Pierpoljak erstmals in englischer Sprache und neuem Namen international durch und bekommt auch gleichzeitig Schützenhilfe von jamaikanischen Künstlern wie Junior Kelly, Horace Andy, Anthony B., Elephant Man, Doniki u.a. Zusammen mit Ihnen schuf er ein ein Album-Highlight für Fans des zeitlosen Reggae. Jeder Song hat einen unglaublich coolen Drive, was das Ganze zu einem Roots Reggae Meisterwerk macht. Besondere Anspieltipps: „Calling“, „Scandal Bad“ und „Shining Light“. Auf keinen Fall sollte man sich auch die anstehenden Konzerte des „Frenchy Troubador of Reggae“entgehen lassen! (CW) www.pierpoljak.com,  www.soulfire-artists.de  http://www.myspace.com/pierpoljak


JAH CURE - True Reflection
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Jah Cure wurde gerade in die Freiheit entlassen, pünktlich dazu veröffentlicht Vp Records eine Sammlung an Songs, die während Jah Cure‘s Haftstrafe als Singles erschienen. So gibt es also leider bis auf den bislang unveröffentlichten, brandneuen Tune „To Your Arms of Love“ nicht viel neues auf „True Reflections“ zu entdecken. Trotzdem genial, seine Hitsongs wie „Dem Nuh Build Great Man“ feat. Fantan Mojah, „Share The Love“ feat. Gentleman, „Love Is“ oder „Jamaica“ u.v.a. alle auf einer CD versammelt serviert zu bekommen. So hört sich meiner Meinung nach die Zukunft des Reggae an! (CW) www.vprecords.com http://www.myspace.com/freejahscure



SIZZLA - I-Space
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Schon wieder ein neues Sizzla-Album, und dann noch mit einem Titel, der mir zuerst einen polarisierenden und von mir ungeliebten Künstler ins Gedächtnis ruft... Dennoch versuche ich, mir die CD neutral anzuhören, um eine möglichst subjektive Review zu schreiben. Doch schon nach dem fünften Tune, „Chant Dem Down“ auf Byron Murrays unglaublichen Street Swing Riddim, scheitere ich auf ganzer Linie: Mr. Kalonji hat sich nach seinen zahlreichen Konzeptalben der letzten Jahre, sei es im Soul-, Mainstream- oder Bluesbereich endlich wieder auf das besonnen, was er am besten beherrscht und was ihn groß gemacht hat: Kraftvolle und nach vorne treibende Roots-Tunes mit Gefühl. Im Gegensatz zu vielen der den Markt überschwemmenden Sizzla-Alben zerreisst der Bobo endlich wieder mit seiner kratzigen Stimme die Riddims, flötet mit einer unglaublichen Kraft zuckersüße Melodien und gibt dem Reggae wieder, was ihm momentan fehlt: Gefühl. Für mich das beste Sizzla-Album seit langem, wenn nicht seit immer.(KR) http://www.myspace.com/sizzlakalonji


COCOA TEA - Biological Warfare
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Cocoa Tea, der wie so viele Reggaekünstler als Jugendlicher im Kirchen- und Schulchor begann, kann auf eine über 30jährige Gesangskarriere zurückblicken, ruht sich aber dennoch nicht aus. „Biological Warfare“, der neueste Streich des Roarin Lion Label-Inhabers ist Conscious Reggae vom Feinsten: Schnörkellos gut produzierte, abwechslungsreiche und aussagekräftige Tunes. Die 15 Tracks auf dem neuen Album sind genau das was ein Roots-Fan-Herz begehrt: Reggae mit Message und Herzblut. Produziert wurde Cocoa Tea‘s Exclusiv-Album von Andreas „Brotherman“ Christopherson, dem Mann, dem wir bereits zahlreiche Roots-Reggae Perlen zu verdanken haben. Kein Wunder also, daß es an diesem Release nichts auszusetzen und zu kritisieren gibt. Anspieltipp: alles! (CW) http://www.myspace.com/cocotea


DA‘VILLE - My mind
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Bei vielen Künstlern ist ein Superhit ausschlaggebend für ein auf dem Fuss folgendes Album, das die Konsumfreudigkeit der Kundschaft ausnutzen soll. Bei Da‘Ville war dieser ausschlaggebende Superhit sein immens populäres Duett mit der Queen des Reggae, Marcia Griffith; „All My Life“. Nichtsdestotrotz war Da‘Villes Album schon lange überfällig: Der smarte Sänger, der sich im Laufe der vergangenen Jahre an die Spitze der Lovers Rock-Gilde gesungen hat, war auf nahezu jedem erfolgreichen Riddimder letzten Jahre vertreten und hat durchweg starke Tunes abgeliefert, ob auf Roots- oder Hardcore-Riddims. Mit der oben angeführten Combination, „Give Thanks For What You‘ve Got“ auf Arif Coopers erfolgreichem Guardian Angel Riddim und einer weiteren Combination, „Always On My Mind“ mit Sean Paul hat Da‘Ville in den vergangenen Monaten allerdings gleich drei verdammt heiße Eisen im Feuer, die allesamt auf dem sehr schönen Album vertreten sind. Mainstream- und R‘nB-A&Rs aufgepasst: Hier ist etwas Großes im Anmarsch. (KR) http://www.myspace.com/daville1 http://www.davillemusic.com/



BASSIX RIDDIM COOP- Defender II
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Bassix ist ein Phänomen. Schon allerhand, was der der Macher aus Wien diesmal wieder auf CD zaubert. Denn im Vergleich zum Vorgänger, das sehr dubbig ausfiel, zeigt sich „Defender II“ von einer harmonischen Modern-Roots Seite, die seinesgleichen sucht. Zwölf echte Ohrwürmer und erstklassige Artists tummeln sich auf seinem zweiten Schaffenswerk: Conscious Fiyah/Jahcoustix - „Faith“, Marlene Johnson - „Mo Love“, Iriepathie - „Ein Mädchen wie Du“, Fitta Warri - „Ganjatown“ und weitere international alt bekannte und neue Acts. Wirklich eine echte Überraschung was der inzwischen als fester Producer bei Irievibration Records arbeitende Bassix auf Silberling Nummer zwei  vereint und präsentiert. Für mich eines der Alben mit Lust auf mehr davon! Perfekt für Sommer, Sonne und Party. (CW) www.bassix.atwww.soulfire-artists.de


ROGER & SHORTY - V.A.
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Etwas länger schon releast, nämlich im Sommer 2006 wurde Roger & Shortys One-Riddim Sampler, der aber erst jetzt den Weg in unsere Redaktion fand. Aber egal, denn was da Shorty, einigen noch bekannt von Gentlemans Ex-Backingband der Killing Riddim Section, auf CD bringt ist feinster Modern-Roots der immer aktuell sein wird. Aber wie so oft wurde das Ganze schon vor einigen Jahren geplant, aber bis heute in irgendwelchen Schubläden zurückgehalten, da die Aufnahmen alle erst nach und nach, von 97  bis 2000 entstanden, man sich also Zeit ließ. Da die Hit-Tunes aber nicht länger im Archiv verstauben sollten, wurden die 9 Reggae-Perlen (Frankie Paul, Tolga, Freddie Mc Gregor, Gregory Isaacs, Toyin Adekale, Dutchie Gold, Half Pint) veröffentlicht und nun über reggae4u.de vertrieben. Gregorys Beitrag erschien zwar zuvor schon einmal auf 12inch, aber auf dem vorliegenden One-Riddim-Sampler von Roger&Shorty gibt es ne neue remasterte Version  von „Dapper Slapper“ zu hören, die neben Tolgas „Cocaine“ mit zu meinen Favoriten zählt! Echt Hut ab, was hier auf dieser Compilation an Hammer Songs geboten wird. Absolut dicke Tunes! Nur schade, das solche klasse Songs immer erst Jahrelang in Verstecken schlummern bevor sie erscheinen. (CW) www.reggae4u.de