25.10. Köln Stadtgarten Lee Everton und Maxim
„Sing A Song For Me Tour“ 2009 Support: Maxim (Unplugged)
20.30 h  10 / 13 euro Sonntag, 25.10.09 Studio 672
Knapp 2 Jahre nach seinem Albumdebüt "Inner Exil" (2007 / Rootdown Records) und bemerkenswerten Erfolgen u.a. im Land der aufgehenden Sonne, macht sich der "Züricher Barde" auf, die neuen Songs seiner 2. LP "Sing A Song For Me" (VÖ: 23.10.09 / Rootdown Records) live vorzustellen.

Auch auf "Sing A Song For Me" setzt Lee Everton seinen Weg konsequent fort und „bei all ihrer Detailfülle bleiben seine Songs - im angenehmsten Sinne - schlicht, unprätentiös und easy like sunday morning." (Albuminfo 2009).Auf der Bühne wird Everton von der Band "The Scruialists" begleitet, bei denen nicht nur Experten von "DER" Reggae Backing Band der Aightgenossen sprechen und die bereits europaweit Künstler  wie u.a. Tanya Stephens, Luciano und Phenomden den Rücken stärkten.

 

Eröffnet wird der Abend vom Rootdown Youngster Maxim, der aktuell Stücke seiner 2008er LP "Mosaik" unplugged interpretiert!


Lee Everton & The Scruialists

 

LEE EVERTON & THE SCRUCIALISTS "Sing a song for me" (Exclusive Album Show) "Ich will positive, aufbauende Musik machen." Lee Everton hat sich damit eigentlich ein bescheidenes Ziel gesetzt. Wie schwer gerade die oft zu verwirklichen sind: Der Musik des bärtigen Zürcher Barden ist davon nichts, aber auch gar nichts anzumerken. Locker, luftig, wie ohne große Überlegungen aus dem Handgelenk geschüttelt, versprühen seine Melodien den Charme eines lässigen Sommertags. Dabei trägt der Singer/Songwriter mit dem unverhohlenen Faible für karibische Grooves die Bürde schwergewichtiger Vergleiche: Während seine durchaus tiefschürfenden Texte und die deutlich vom Reggae beeinflussten Arrangements Kritikern Parallelen zu den beiden großen Bobs - Bob Dylan und Bob Marley - abnötigten, erinnere sein charakteristischer, trotzdem unaufdringlicher Gesang an den Van Morrisons. Lee Everton sieht derlei - wie es seine Art ist - gelassen: "Ich halte Morrison für einen der besten weißen Sänger. Ich habe seine Platten oft gehört." Sein Stil entstand freilich nicht über Nacht. Der gebürtige Zürcher kehrt Anfang der 90er, gerade 18-jährig, seiner Heimat den Rücken. An der Jamaican School of Music in Kingston entfaltet sich seine Liebe zum Sound der Karibik zu voller Blüte. Zurück in der Schweiz leistet er in den Reihen der Formation Sendak als MC und Gitarrist Pionierarbeit in der eben erst im Entstehen begriffenen eidgenössischen Rap- und Reggae-Szene, sucht aber bald nach eigenen Ausdrucksformen: "Ich begann, mit Instrumenten und Rhythmus-Elementen zu experimentieren und fand nach einiger Zeit ein Muster, das für mich funktionierte." Lee Evertons Werdegang spiegelt sich, wie auch seine Weltoffenheit, in seinem Sound, dem er 2007 mit seinem Debüt "Inner Exile" ein erstes Denkmal setzt. "Sing A Song For Me" setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Noch immer dreht sich alles um Gefühl, Melodie, Inhalt und deren harmonisches Zusammenspiel.

http://www.myspace.com/leeeverton

MAXIM

 

 „Ich gehe durch die Dämmerung, es ist nebelig und kalt.

 

Matte Zuglichter im Dunst, es riecht nach rostigem Metall.

 

Ich folge der Gewohnheit unter ner Brücke hinweg.

 

Hör wie der Hall meiner Schritte ein paar Tauben aufschreckt.

 

Ich fühle keinen Puls, inhaliere nur den Smog.

 

Als würde ich verschluckt von einem schwarzen Loch.“

 

(Künstliches Koma)

 

Maxim der Geschichtenerzähler. Dieser Gedanke schießt dem Hörer nach den ersten Songs auf Maxims „Rückwärts fallen“ wohl zumindest ansatzweise durch den Kopf. Und es ist wahr: Maxim erzählt Geschichten. Er malt Szenarien und singt dazu noch mit Gefühl.

 

Andersherum betrachtet könnte der geneigte Zuhörer auch schon nach den ersten Albumsongs hören oder „zwischen den Zeilen lesen“, dass hier mehr geboten wird. Maxim bleibt er selbst und es scheint, als stecke in jeder dieser Geschichten zu 100% Maxim.

 

Aber was heißt das überhaupt? Hundert Prozent Maxim – was kriegt man denn dann? Und was für ein Mensch ist Maxim überhaupt?

 

Diese Frage ist bei dem einen Künstler leicht zu beantworten. Bei dem anderen braucht es etwas mehr. Einer, bei dem Schlagworte und Adjektive nicht reichen, ist Maxim. Bei ihm erscheinen die sonst so griffigen Phrasen eines Pressetextes auf einmal wie Worthülsen, die nicht ganz zünden wollen. Maxim ist nicht einfach „so“ oder „wie“, bei ihm muss man ein wenig ausholen, sich Zeit lassen, einen Moment beobachten und ihn kennen lernen. Ihm vielleicht gegenüber gesessen, im Studio über die Schulter geschaut oder ihn bei einem Auftritt erlebt haben, um sich ein stimmiges Bild von ihm machen zu können. Oder man hört „Rückwärts fallen“ - denn der jüngste Künstler aus dem Hause Rootdown präsentiert trotz aller Geschichten ein sehr ehrliches Album.

 

In enger und fortgesetzter Zusammenarbeit mit seinem Produzenten TEKA hat sich musikalisch seit seinem gleichnamigen Debut „Maxim“ (Rootdown Records, 2005) viel getan. Die Musik lässt sich nicht mehr einfach so in eine Schublade stecken. Obwohl Reggae immer noch präsent ist, die Basis schafft, sind die verschiedenen musikalischen Einflüsse von Singer/Songwriter bis Soul auf Maxims zweiter LP jedoch auch nicht mehr zu überhören. Und wer würde sie leugnen wollen.

 

Textlich schafft es Maxim um ein Weiteres, selbst schwere Themen lebendig und in Farbe zu gestalten. Seine Songs haben oft mehrere Ebenen und können auf verschiedene Weisen interpretiert werden.

 

Sein naturgegebener Charme ist wohl der Grund, warum man ihm dann auch die eine oder andere freche Bemerkung verzeiht („Alte, was willst du schon wieder hier?“ – Fass mich nicht an) und man mag gar nicht glauben, dass auch er eine ordentliche Abfuhr kassieren kann („Nimm’s nicht persönlich, du bist nicht mein Style. Sei nicht enttäuscht, aber das wird niemals was mit uns zwei.“ – Nicht mein Style). Dank seines Charmes fühlt man sich nicht belehrt, wenn er einem den Spiegel vorhält („...wir können unsere Gene bestimmen und unsere Herzen transplantieren. Doch wir haben Angst vor der Liebe denn es gibt nichts in diesem Leben, was man tun kann, um sich gegen sie zu wehren. Wir haben Angst vor der Liebe, denn trotz all der schlauen Formeln und Maschinen, ist es sie, die uns beherrscht“ – Angst vor der Liebe) und dank seines Charmes kann man den Weltschmerz in einigen seiner Stücke mitempfinden, ohne nach dem Hören des Albums in Wehmut zu versinken („... Es bricht mir das Herz, aber das war’s mir Wert, ich würd’s wieder riskieren, denn ich will lieber bluten, lieber bluten als frieren - lieber bluten als frieren“).

 

"Rückwärts Fallen" beeindruckt auf Anhieb. Dieser Eindruck verliert sich auch nicht mit der Zeit, sondern wird immer intensiver. „Rückwärts fallen“ ist ein Album, auf das man sich einlassen muss, ein Album, das einem immer mehr gibt, je öfter man es hört. Ein Album, das man nicht in zwei, drei Sätze packen kann. Ein Album, das man hören muss.

 

"Rückwärts Fallen" erscheint am 10.10.2008 auf Rootdown Records.