Interview Ranking Smo dürfte dem deutschem Reggae Fan ein Begriff sein. Aktuell hat er sein neues Video Dancehallqueen veröffentlicht. Ranking Smo ist auch sonst nicht faul und geht einige Projekte an. Natürlich spielen das Heckert Empire und Ronny Trettman auch in Zukunft eine Rolle. Gründe genug Ranking Smo etwas zu befragen..

Big Up! Gib uns doch einen kleinen Rückblick auf die A-Team Zeit und "Berliner".
Ranking Smo: Das war ne saucoole Zeit! Ich ging damals zur Schule in Berlin-Pankow und war immer schon Musik interessiert. Wir hatten dort einen „Schulclub“, in dem regelmäßig selbstorganisierte Veranstaltungen stattfanden. Dort lernte ich auch den Großteil der Crew kennen, die dann später das A-Team werden sollte.
Weasel kannte ich schon seit der 7. Klasse und sammelte mit ihm zusammen Platten, wir hatten immer so nen Wettstreit wer die meisten und neusten hatte, hehe. In diesem Schulclub lernten wir Xerxes und Jaytunes auf einem Gig von ihnen kennen, die auch Rap und Dancehall machten und schlossen uns zusammen. Das war natürlich alles völlig ungezwungen und ohne irgendwelche langfristige Planung. Wir waren jung, hatten Bock auf Musik, damals schon das Gefühl, dass im deutschen Reggae was Neues her muss und haben’s einfach gemacht! Wir fingen dann an, im Berliner Masterlink Studio aufzunehmen. Dort haben wir Tune um Tune gemacht, die wohl alle noch bei dem damaligen Engineer auf der Festplatte liegen. Warum nichts größeres draus geworden ist, lag wohl daran, dass wir wie gesagt noch keinerlei Erfahrung mit dem Business hatten und einfach, recht unreflektiert, alles aufnahmen was uns in den Sinn kam Andererseits war da der Engineer, der uns ein bisschen unter die Arme griff, aber uns wohl für unseren damaligen Stand zu wenig in den Arsch getreten hat. Das ist nicht böse gemeint, heute könnte ich so super arbeiten, aber damals war das noch alles sehr spontan und planlos. Jedoch war das mit die beste Zeit meines Lebens! Leider ging dann alles durch einen recht unglücklichen persönlichen Streit genau in dem Moment auseinander, als die erste EP fertig gemastert war und in die Läden kommen sollte. Zu Weasel und Xerxes hab ich jedoch noch guten Kontakt und wir machen auch ab und zu noch Songs zusammen, so sehr es die Zeit zulässt, immerhin wohnen wir mittlerweile auch in drei verschiedenen Städten.

Big Up! Wie kamst Du zum Reggae Dancehall?
Ranking Smo: Ich habe damals Hip-Hop gehört, dazu kam ich unter anderem durch Weasel. Vorher habe ich eigentlich nur Pop gehört, da mein Vater auch Produzent war und ich dadurch immer gute Einblicke in die Szene hatte – wovon ich gerade heute wieder sehr profitieren kann. Wir haben uns also immer mit unseren Plattenkäufen überboten, die wir im Tonikum in der Pappelallee kauften. Direkt gegenüber war Deeroys Dubstore, ein Reggae-Plattenladen (beide Läden sind leider mittlerweile dicht). Irgendwann gingen wir dort einfach mal rein und waren beeindruckt von der Vielfalt der Musik. Natürlich haben wir uns total gewundert, warum die Platten nach Labels sortiert sind. Da haben wir uns dann immer irgendwas aus den riesigen Kisten genommen und reingehört, und wenn es gefiel wurde es gekauft. Oft haben wir einfach nach den Aufklebern geguckt, deswegen waren anfangs auch ziemlich viele Mentally Disturbed Tunes dabei, die hatten immer diese geilen Labels mit dem durchgeknallten Typen drauf. Tjo, so ging’s dann weiter. Irgendwann mit 16 oder so zum ersten Mal aufgelegt, wobei das dann eher Greensleeves One Riddim Alben durchjuggeln war, aber es war lustig, ich war der coole DJ und man knüpfte erste Kontakte, von denen einige noch bis heute erhalten blieben!

Big Up! Dein erstes Mixtape / erste Dance ?
Ranking Smo: An meinen ersten Dance kann ich mich nicht genau erinnern, ich vermute es war einer der „Connected Sounds“ Reihe in Berlin, ich glaub die gibt es auch gar nicht mehr. Damals war das aber noch irgendwo in Kreuzberg... das ist echt verdammt lange her! Das allererste Mixtape war glaube ich von Selecta Mik, das habe ich geschenkt bekommen als ich in jüngeren Jahren mal für MKZwo auf dem Mellowpark Jam Flyer verteilt habe. Da waren supergeile 90s Riddims drauf, auf dem „Hummer“ Riddim bin ich dadurch ewig hängen geblieben, kennt den überhaupt noch jemand? Ich hab ihn neulich mal wieder gefunden und war total begeistert! Witzigerweise war eins meiner allerersten Mixtapes eins von Rotzlöffels Hifi. Die hatten damals übertrieben viele Lickshots auf ihren Tapes, was wir ja auch nicht kannten, und wir wunderten uns tierisch warum die ihre Tapes mit so vielen SciFi Effekten zuknallen, haha.. tja, und nun ist Kid Gringo von Rotzlöffels unser Heckert Selector. So kann’s kommen!

Big Up! Hast Du noch Kontakt zu Rotfront? Die sind ja gerade aktuell auf Tour..
Ranking Smo:  Ja, guten Kontakt! Die Trennung war mehr so ein strukturelles Ding als ein persönliches. Wir hatten immer einen Tourbus für 7 Personen, und waren in der Band jedoch deutlich mehr Leute. Da ich mit Mad Milian zu zweit gerapt habe, musste da eine Entscheidung getroffen werden. Und bei den Shows stellte sich immer mehr heraus, dass ich eher ein Solo Artist bin und sich Mad Milian besser in die Band integrierte. Ich bin den Jungs da nicht böse und kann es verstehen, und für mich ging es ja auch recht fix weiter, meine Solokarriere ist auf einem guten Weg! Der Kontakt ist wie gesagt noch super, und ich stehe auch ab und zu noch mit Rotfront auf der Bühne, wenn es die Zeit zulässt. Ich habe auf der Festplatte auch noch eine ominöse Combination mit Rotfront liegen, ich hoffe sie schafft es noch mit aufs Album!
Interview mit Ranking Smo